Belügt mich die Bundesrechtsanwaltskammer?

Sieht leider so aus

Das beA (das besondere elektronische Anwaltspostfach) kommt. Wohl in etwa so, wie der BER (der Flughafen Berlin Brandenburg). beA, BER, scheiß egal, in den Sternen und unendlich teuer!?

Also für 2014 und 2015 zusammen sollten von allen Anwälten jeweils 63,00 € eingezogen werden, um damit die Entwicklung und Bereitstellung des beA zu bezahlen.

Und ab dem 01.01.2016 sollte es dann losgehen, so richtig, so mit Mail und so, wie man sich das so vorstellt. So wie Flugzeuge mit Fluggästen auf einem Flughafen.

Und dann kommt die Rechnung der Rechtsanwaltskammer über 67,00 € für 2016, man glaubt, nun für die Nutzung, wie angekündigt.

Mir war aufgefallen, dass ich irgendwie so ein komisches beA aber zum 01.01.2016 noch gar nicht hatte. Ich habe es gesucht, überall, aber blöderweise nicht gefunden. Deshalb hab ich mal gefragt, wie es denn so ist.

Und meine Kammer antwortet mir, dass das (die weiteren 67,00 €) dann doch noch wieder für die Entwicklung und Bereitstellung sei, weil irgendwie habe das alles noch nicht geklappt.

Wer verklappst mich hier? Weit und breit kein beA, angebliche Entwicklungs- und Bereitstellungskosten plötzlich mehr als verdoppelt, Beginn der Nutzungsmöglichkeit in den Sternen.

Aber ganz schmerzbefreit bringt die Bundesrechtsanwaltskammer Ende des Jahres 2015 noch hochwichtig und bestimmt schweineteuer einen Hochglanzflyer in Umlauf mit der vollmundigen LügeAussage:

Bis zum 01.01.2016 wird die BRAK entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag (hört, hört) für jeden Rechtsanwalt ein solches digitales Postfach einrichten.

Gelogen? Viel Geld für einen Lügenflyer verbraten? Rechtsanwälte an der Nase herumgeführt und ausgenommen?

Man weiß es nicht so genau, aber wir sind ja dämlich genug, trotzdem zu zahlen. Oder?

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Über rawsiebers

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht, bundesweit tätig, TOP-RECHTSANWALT Deutschland 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020: STRAFRECHT (Focus-Spezial von 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020)
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6 Antworten zu Belügt mich die Bundesrechtsanwaltskammer?

  1. „entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag“, man beachte die a.A. des Bundesjustizministeriums dazu.

  2. RA Müller schreibt:

    Geld einziehen können die Rechtsanwaltskammern ganz toll. Wofür genau, verstehe ich Jahr für Jahr erneut nicht. Offenbar ein Selbstverwaltungsklub für wichtige Kollegen, die bei Bedarf mal ein Gebührengutachten für das örtliche Amtsgericht schreiben dürfen, welches dort wegen unterirdischer juristischer Qualität sofort in die Tonne gekloppt wird.

    Kein beA weit und breit, aber gut, daß wir schon mal ordentlich dafür bezahlt haben….

    • RA Jörg Jendricke schreibt:

      Die Kammern kassieren nicht für das beA, sondern die BRAK. Die Kammern ziehen das Geld nur ein und leiten es weiter. Sollte man wissen.

      • RA Müller schreibt:

        Weiß ich. Aber was ändert das? Auch die Bundesrechtsanwaltskammer ist eine Rechtsanwaltskammer. Kann man dem Namen entnehmen.

  3. „entsprechend ihrem gesetzlichen Auftrag“ a.A. Bundesjustizministerium.

  4. Pingback: Wochenspiegel für die 6. KW., das war das „Retter-Selfie“, beA, Karneval brutal und Examensfehler – Burhoff online Blog

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