Offshore – Steuerparadiese für Promis?
Jetzt werden sich schon einige versierte Steuerstrafverteidiger und die vielen Scharlatane, die Glauben machen, solche zu sein, warm laufen, denn das, was angekündigt wird, könnte längerfristige Verdienstmöglichkeiten eröffnen.
Die „Süddeutsche Zeitung“ bezeichnet es als „das größte Datenleck in der Geschichte“: Der Zeitung, dem Norddeutschen Rundfunk und zahlreichen anderen Medienunternehmen in 46 Ländern ist ein 260 Gigabyte großer Datensatz mit Informationen über Briefkastenfirmen und sogenannte „Trusts“ zugespielt worden.
Diesmal geht es nicht um die Schweiz, sondern um zehn exotische Steuerparadiese rund um den Globus. Von diesem Donnerstag an wollen neben der SZ und dem NDR auch die Washington Post, die BBC, der Guardian, Le Monde und viele weitere erste Ergebnisse der Daten-Analysen veröffentlichen. Den Medienunternehmen wurden von einer anonymen Quelle 2,5 Millionen Dokumente zugespielt, die aus zwei Firmen stammen, welche auf die Errichtung von Offshore-Gesellschaften spezialisiert sind.
Quelle: newsticker
Es werden weltweite Ermittlungen erwartet, mehr dazu hier.
Ich denke, die allzu starke Verfolgung ist politisch nicht gewollt, schon gar nicht bei unserem Nachbarn in Luxemburg und den britischen Steuerparadiesen.
Ich denke, das es verdeckte Ermittler es entweder gar nicht oder kaum gibt, die die Strukturen sichtbar machen. Bei der Kronzeugenregelung hat man zwar die Verleitung zu unvollständigen Angaben im Asylverfahren als schweres Delikt aufgeführt, aber nicht die schwere Steuerhinterziehung (hier nur Umsatzsteuerkartelle)
Ansonsten wäre es doch ein schönes Betätigungsfeld für ihre Mandanten. Datenhandel ist doch schicker und moderner als Drogenhandel.
Schade dass die Datensätze ausschließlich wenigen ausgesuchten Publizisten vorliegen – besser und tausendmal wirungsvoller wäre es wenn Ross und Reiter genannt würden, wie es in der angelsächsischen Presse der Regelfall ist.
Dann hätte nämlich auch jeder geschädigte Durchschnittsbürger etwas in der Hand um bestimmte Personen wegen Betrug, Diebstahl, Unterschlagung usw. nicht nur vor den Richter zu bringen.
So mancher wartet schon freudig auf das Durchsickern bestimmter Namen und der dazugehörigen Unterlagen.
Ganz sicher allerdings wohl kaum ein Politiker – da hackt eine Krähe der anderen kein Auge aus.